Mittwoch, 24. Juni 2009

Samstag, 20. Juni 2009

Mut und Wut

Wieviel Mut braucht es, gegen ein jahrzehntealtes, repressives und unbeugsames Regime vorzugehen? Wieviel Wut muß sich angestaut haben bei einer jungen Bevölkerung, der Meinungs- und Pressefreiheit verwehrt ist, die nicht entsprechend ihrer Bedürfnisse und Wünsche frei entscheiden und leben kann? Die sich von einer Handvoll selbsternannter Führer sagen lassen muß, wie sie zu leben, was sie zu denken und wie sie zu wählen hat?

Man könnte denken, ich spreche von der Ex-DDR, doch ich meine den heutigen Iran.

Was dort gerade passiert, ist ein kraftvolles, mutiges und lange schon zu erwartendes Aufbegehren gegen ein verknöchertes und willkürliches Regime, das Angst und Schrecken und sinnlose Lehren verbreitet und den Menschen ein Leben vorenthält, das ihnen nach den Menschenrechten zustehen würde.
Ein Regime, das Menschen, die eine eigene Meinung haben, verfolgt, ihnen den Tod oder das Exil bringt und bereits unzählige Existenzen zerstört hat.

Doch nun geht etwas Neues los im Iran. In einem Land, aus dem man bei uns im Westen über lange Zeit weitgehend negative Nachrichten vernommen hat. Man denke nur an den Atomstreit, ständige Drohgebärden Ahmadinedschads gegen Israel und die Unterdrückung der weiblichen Bevölkerung.

Dabei ist der Iran ein Land mit einer uralten, kulturell bedeutsamen Geschichte, das es nicht verdient hat, ständig mit seinen unsäglichen Führern wie Ahmadinedschad und Chamenei in Verbindung gebracht zu werden. Der Iran ist mehr als das.

Man kann den iranischen Demonstranten und Demonstrantinnen, die jetzt im Moment auf der Straße sind, all den Mut, die Wut und das Durchhaltevermögen wünschen, die sie brauchen, um im Veränderung zum Besseren hin herbeizuführen. Der Iran hat großes Potential, und es hat eine mutige und gut ausgebildete Jugend, die endlich ihre Meinung sagen möchte.